Nun ist es wieder an der Zeit, unsere Arbeit zu reflektieren. Anknüpfend an den Jahresbericht 2005 kann eingeschätzt werden, dass unsere Aktivitäten in der SHG weitere Fortschritte zu verzeichnen hat.
Durch Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit, die einen hohen Stellenwert hat, konnte bereits in der ersten Januarwoche ein weiteres Mitglied in die Gruppe aufgenommen werden.
Bis Ende März ´06 stellten sich zwei Personen vor, die nach Abschluss ihrer Reha-Maßnahme gern mit uns zusammen arbeiten wollen. Dazu gab es unsererseits z.B. Unterstützung bei der Wohnungsbeschaffung und den damit verbundenen Umzug.
Bei der Verwirklichung der Bildung von einer Frauengruppe war uns die Unterstützung der hier in Löbau ansässigen Suchtberatungsstelle jederzeit sicher. Bei der Arbeit mit dieser Gruppe geht es vorrangig um das Thema Co-Abhängigkeit und Vorbeugung.
Nicht zu vergessen sind die Themenabende in Zusammenarbeit mit der Polizeidienststelle Löbau(06.07.06 Thema: „Alkohol und Drogen im Straßenverkehr – daraus resultierend rechtliche Konsequenzen“) oder der Fachklinik Großschweidnitz(18.05.06 Thema: „Wirkungsweise des Alkohol auf den menschlichen Organismus – welche Schäden können entstehen“), wobei herzlichen Dank den gewonnenen Referenten Frau Staudte-Kretschmer(Polizei), Frau OÄ Dr. Schynol und Herrn Hanspach(Sozialtherapeut) – beide Fachklinik Großschweidnitz – im Besonderen gilt. Sie wissen um die Problematik der Alkoholsucht und wie wichtig es ist, in dieser Frage auch präventiv zu arbeiten.
Ein weiteres Thema welches die Gruppe immer wieder sehr interessiert ist die Fragestellung: „Wie gehe ich mit meinen Schulden um“ und wie kann jeder Einzelne für sich bei dieser Frage die optimale Lösung finden. Dieser Aspekt resultiert ja aus der Vorgeschichte bei dem überwiegenden Teil unserer Gruppenmitglieder, sprich dem „Sozialen Abstieg“. Frau Bührdel von der Schuldnerberatung Löbau hat dazu am 09.11.06 mit uns gemeinsam den Gruppenabend gestaltet und einen großen Teil der Fragen beantworten können.
Anerkennung und Respekt wurde uns bei der Forcierung der Arbeit zuteil, die wir mit allen Mitgliedern unserer Gruppe gemeinsam in die Öffentlichkeit getragen haben. So konnten wir uns als SHG bei den wöchentlichen Vorstellungen in der Fachklinik Großschweidnitz im vergangenen Jahr drei Mal mit einbringen. Das rege Interesse der dort stationierten Patienten machte es wieder deutlich, wie wichtig es ist, auch im Anschluss an eine Entwöhnungsbehandlung den Weg zu der einen oder anderen SHG zu finden, so dass die Betroffenen nicht allein dastehen. Das bestärkt uns, dort an der Stelle unbedingt weiterzumachen. Große Resonanz fanden wir auch nach dem Verteilen unserer bereits Anfang des Jahres gedruckten 1000 Flyer. So ist darauf zu erkennen, dass unsere Erreichbarkeit von Montag bis einschließlich Sonntag gewährleistet ist. Daraus resultierend konnte u.a. auch telefonische Hilfe gegeben werden, z.B. beim Aufzeigen der verschiedenen Wege, um eine zufriedene Abstinenz zu erreichen.
Unterstützung fanden wir auch beim Landesverband der Freundeskreise Sachsen, dem wir als Gruppe angehören. Dies wiederum machte es uns möglich, die angebotenen Fortbildungen, Seminare und Infoveranstaltungen zu besuchen und natürlich Rat und Hilfe bei der einen oder anderen Frage zu erhalten. Bei dem vermitteltem Wissen werden viele Bereiche abgedeckt, die eine gut funktionierende Gruppenarbeit erst möglich macht, so z.B. Gruppenleiter –, Jugend‑, Frauen‑ und Männerseminare.
Obwohl alle bei uns in der Gruppe wissen warum es wichtig ist eine SHG zu besuchen, dreht sich natürlich nicht alles nur um die Thematik Alkohol und die damit verbundenen Facetten. Nein, auch der Gemeinschaftssinn zeichnet sich dadurch aus, wie wir gemeinsam auch außerhalb der Gruppengespräche miteinander umgehen. Angefangen von Wanderungen in die nähere Umgebung oder im Zittauer Gebirge mit Pilzsuche über Ausfahrten z.B. zum Findlingspark Nochten und gleichzeitigem Besuch der Holzhäuser in Rietschen über Freilichtkinoabende im Dürrhennersdorfer Park oder ein Wochenende am Olba-See haben wir doch ein breites Spektrum wahrgenommen.
Zusammenfassend können wir feststellen, dass der seit Januar 2006 eingeschlagene Weg für die gesamte Gruppe in Bezug auf Beständigkeit und Wachstum erfolgreich verlaufen ist und die Gruppenarbeit in diesem Sinne auch weitergeführt wird.
Holger Köpp — Gruppenleiter Löbau, 31.12.2006